Mit viel Innovationsfreude entwickelt die Fahrradindustrie neue Fahrradmodelle, mit denen das Radfahren Jahr für Jahr noch leichter, schneller und komfortabler wird. Doch ohne die richtige Ausrüstung macht eine Tour auch mit dem tollsten Fahrrad nur halb so viel Spaß. Das gilt insbesondere dann, wenn das Wetter sich mal nicht von seiner fahrradfreundlichsten Seite zeigt. Doch mit den neuen Bikewear- und Accessoires-Trends, die auf der Eurobike vom 31. August bis 4. September 2016 gezeigt werden, wird jeder Tag zum Fahrradtag – selbst bei frostigen Temperaturen.
Giro wird 30
Viele Kompromisse mussten Rennradfahrer und Mountainbiker bis vor rund 30 Jahren eingehen, wenn sie ihrem Sport auch mal bei Schmuddel-Wetter nachgehen wollten. Regenjacken für Radfahrer waren entweder wasserdicht oder atmungsaktiv. Dass beide Eigenschaften in einer Membran vereint wurden, gilt bis heute als große Pionierleistung des amerikanischen Technologiekonzerns Gore, der 1985 mit der Gore-Tex-Jacke Giro sein erstes Produkt speziell für Radsportler vorstellte. Seitdem hat sich natürlich technisch einiges getan. Der Bikewear-Anbieter zeigt auf der kommenden Eurobike mit der One Giro GTX eine Neuauflage des Jackenklassikers mit neuesten textilen Funktionen. Wie etwa der Shake-Dry-Effekt: Einmal kurz geschüttelt, ist eine zuvor triefnasse Jacke in Sekundenschnelle trocken. Faszinierend ist auch das Gewicht der High-Tech-Jacke mit gerade mal 100 Gramm.
Kalt, kälter, Minneapolis
Nirgendwo ist es in den USA im Winter so kalt wie in Minneapolis. Über die weiten Ebenen nördlich der Metropole am Mississippi bläst im Winter ungehindert polare Kaltluft in die Stadt. Temperaturen von unter Minus 30 Grad sind keine Seltenheit. Da überrascht es nicht, dass hier auch eine der führenden Marken für Winterausrüstung für Radfahrer, 45Nrth, beheimatet ist.
Die Amerikaner haben zur Eurobike ihren neuen Fahrradschuh Wølfgar im Messegepäck (zu sehen am Eurobike-Stand von Vertriebspartner Cosmic Sports). Wobei Fahrradschuh schon fast wie eine Verharmlosung klingt. Der Komfortbereich des brachialen Fahrradwinterstiefels liegt bei -31 bis -12 Grad. Soll heißen: Bei höheren Temperaturen hält man es in diesem Schuhwerk kaum aus. Wer Accessoires für eher mitteleuropäisches Schmuddel-Winter sucht, wird im Programm des Unternehmens allerdings auch fündig.
Alles im Blick
Beim Thema Schutz denken viele Radfahrer nicht nur an Bekleidung, sondern vor allem auch an den Fahrradhelm. Insbesondere, wenn die eigene Tretkraft mit 250 Watt aus einem Elektromotor quasi gedopt wird, ist die Frage noch Sinn oder Unsinn eines Fahrradhelms eigentlich leicht zu beantworten. Und wenn der Helm dann auch noch so clever gemacht ist, wie das neue Modell Haptic HUD Helmet vom niederländischen E-Bike-Spezialisten Diavelo, sowieso. Der Clou des neuen Fahrradhelms, der nebenbei auch optisch neue, mutige Wege geht, ist das eingebaute Head-Up-Display im Visier. Fahrer von Luxuslimousinen kennen das bereits: Auf der Scheibe werden wichtige Parameter, wie Geschwindigkeit oder Navigationsanweisungen eingeblendet. Entwickelt wurde diese Technologie gemeinsam mit dem deutschen E-Bike-Ausrüster Brose.
Keine Leistung ohne Komfort
Funktion und Gewicht sind bei Bikewear ohne Zweifel wichtig, doch ohne eine gute Passform ist auch die beste Technologie unkomfortabel und somit nutzlos. Dass Komfort einen maßgeblichen Anteil zur Leistungssteigerung beiträgt, ist auch unter Profi-Radsportlern ausgemacht. Ein Bikewear-Anbieter, der diese Philosophie schon immer verkörpert, ist der deutsche Anbieter Gonso. Das Unternehmen aus Albstadt gilt in Fachkreisen als Erfinder der funktionellen Lycra-Hose für Radfahrer und hat auch für die Saison 2017 wieder eine Komfort-Innovation im Eurobike-Gepäck: Das neue Sitzpolster Relax Gel Comfort von Gonso arbeitet mit verschiedenen Gel-Einsätzen, die nahtfrei und somit tri-elastisch verarbeitet wurden.