Die Eurobike Award Jury (von links): Joel Natale (Einkaufsleiter Fahrräder und Eigenmarken Evans Cycles, Großbritannien), Fran García (Direktor TopBici.es, Spanien), Julia Milan (Freie Journalistin, Texterin, Projektkoordination E-BIKE – Das Pedelecmagazin, Deutschland), Anna Luten (New York City Bicycle Mayor, Niederlande), Ernst Brust (Geschäftsführer velotech.de GmbH, Deutschland), Tomas Fiegl (Dipl. Designer / Mitbegründer und Geschäftsführer Artefakt, Deutschland)
Der Eurobike Award zählt zu
den begehrtesten Auszeichnungen des Fahrradmarktes, entsprechend groß war
wieder das Interesse der Branche an der Teilnahme. 458 Bewerbungen für einen
Eurobike Award wurden in den letzten Wochen eingereicht, was erneut für eine
große Innovationsfreude in der Fahrradbranche spricht. Eine sechsköpfige
Fachjury stellte sich an zwei Tagen der anspruchsvollen Aufgabe, aus dieser
großen Auswahl die Award-würdigen Einreichungen zu bestimmen. Darunter waren
erstmals auch die Gewinner der neu eingeführten Kategorie Start-ups.
Großes
Fachwissen ist gefordert, wenn es gilt, aus einer Vielzahl vielversprechender
Bewerbungen die innovativsten Neuheiten für das Modelljahr auszuwählen. Die
Mitglieder der diesjährigen Jury brachten nicht nur die dafür nötige Expertise
mit, sondern garantierten in ihrer ausgewogenen Zusammenstellung auch, dass
wirklich alle Themengebiete abgedeckt waren: Ernst Brust ist mit seinem
Unternehmen velotech.de einer der renommiertesten Produkttester der deutschen
Fahrradbranche. 25 Jahre Erfahrung im Produktdesign bringt Artefakt-Gründer
Tomas Fiegl mit, der zudem bereits zahlreiche bekannte Produkte aus dem
Fahrradmarkt gestaltet hat. Für die journalistische Kompetenz in der Jury
sorgten die deutsche Pedelec-Expertin Julia Milan und der spanische
Branchenkenner Fran Garcia. Den Fachhandel vertrat Joel Natale, Einkaufsleiter
der britischen Ladenkette Evans Cycles. Komplettiert wurde die Fachjury durch Anna
Luten, die den 2016 geschaffenen Posten des „Bicycle Mayor“ in Amsterdam
innehatte und inzwischen in gleicher Position den Radverkehr in New York voran
bringt. Als Moderatoren standen der Designer Niko Gültig, Gesellschafter und
Geschäftsführer der Agentur Crossmark, und der Branchenexperte Markus Fritsch,
Herausgeber des Magazins velobiz.de, den Juroren zur Seite.
Zum
zweiten Mal gab es in diesem Jahr einen digitalen Vorentscheid, bei dem eine auf
zwölf Mitglieder erweiterte Jury eine erste Vorauswahl der Award-Bewerbungen
vornahm. 259 Produktneuheiten überstanden diese erste Runde und schafften es in
den engeren Kreis der Kandidaten für einen Eurobike Award. Am 9. und 10. August
traf sich die Fachjury in Friedrichshafen, um diese Wettbewerbsbeiträge genau
in Augenschein zu nehmen, zu testen und schließlich zu bewerten. „Der
letztendlichen Entscheidung, welche Einreichungen hinsichtlich Qualität,
Design, Innovationsgrad und Funktion am überzeugendsten sind und sich somit
einen Award verdient haben, ist für die Jury keine einfache Aufgabe. Dabei
kommt es in den zwei Tagen durchaus zu intensiven und teils auch kontroversen
Diskussionen, die aber schließlich dazu führen, dass ein fundiertes Urteil
gefällt wird“, erklärt Eurobike-Projektleiter Dirk Heidrich.
Das
gilt auch für die in diesem Jahr elf Gewinner der Gold Awards. Sie ragen unter
den ausgezeichneten Produkten nochmals heraus, weil sie aus Sicht der Jury das
Potenzial besitzen, eine Benchmark in ihrem Bereich zu setzen. Einmal wurde zudem
der Green Award für eine besonders nachhaltige Produktentwicklung vergeben. Fünf
Unternehmen erhielten bei der Premiere dieser Kategorie einen Start-up Award.
„Es
waren sehr spannende zwei Tage mit einer sehr kompetent und ausgewogen
zusammengestellten Jury“, sagt der Designer Tomas Fiegl. „Für mich war es schön
zu sehen, dass es sich bei den Produktneuheiten nicht nur um schrittweise
Verbesserungen handelte, sondern dass auch völlig neue Konzepte dabei waren.“
Sein Jurykollege Fran Garcia ergänzt: „Für mich als Journalist war es eine
großartige Erfahrung, Teil der Eurobike-Award-Jury zu sein. Es ist eine
einmalige Gelegenheit, schon einen umfassenden Einblick in die Produktneuheiten
des nächsten Jahres zu gewinnen.“
„Für
mich war es insbesondere großartig zu sehen, wie die Fahrradindustrie zunehmend
auch das Thema Urbane Mobilität aufgreift. Bei vielen Produkten, die wir hier
beim Eurobike-Award gesehen haben, geht es um Themen wie Design oder Gewicht.
Aber wir haben auch viele Innovationen gesehen, die den Menschen und Anwender
in den Mittelpunkt stellen und sich mit der Frage beschäftigen, wie das Fahrrad
als Verkehrsmittel noch attraktiver werden kann“, sagt Anna Luten nach getaner
Jury-Arbeit.
Das Geheimnis, welche Produktneuheiten in diesem Jahr mit einem Eurobike Award ausgezeichnet wurden, wird erst am 30. August, dem ersten Messetag der Eurobike, gelüftet. Dann öffnet sich der Vorhang über den im Foyer West der Messe Friedrichshafen ausgestellten Gewinner-Produkten. In einer eigenen Präsentation werden ab 17.30 Uhr zudem auf der Show-Bühne im Foyer Ost die bis dahin geheimen Gewinner der Gold Awards bekannt gegeben.